Lernen aus Akten – Aufarbeitung der Entschädigungspraxis nach dem Holocaust

Das Projekt „Lernen aus Akten“ arbeitet die staatliche Entschädigungspraxis in Bezug auf die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus auf, es beleuchtet dabei die Zeit von 1945 bis in die Gegenwart.

Projekt

Die etwa 1000 Entschädigungsakten, die der Träger des Projektes, der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern, angelegt hat, bilden die Grundlage für eine multiperspektivische Darstellung, welche die Sicht der Überlebenden und der Selbstorganisationen, aber auch die der zuständigen Behörden einbezieht.

Digitalisierung
Auswertung
Bildungsarbeit

Digitalisierung

Das Projekt verfolgt unter Einhaltung forschungsethischer und datenschutzrechtlicher Vorgaben zunächst das Ziel, die Entschädigungsakten zu digitalisieren.

Auswertung

Die Digitalisierung der Akten dient einzig der anonymisierten Erforschung und wissenschaftlichen Auswertung sowie der didaktischen Aufbereitung des Bestands.

Bildungsarbeit

Ein weiteres Ziel besteht in der Erstellung von Materialien für die außerschulischen Bildungsarbeit zum Einsatz u.a. in Universitäten, Gedenkstätten und Behörden.

Kontakt

Falls Sie sich als Betroffener näher über das Projekt informieren wollen, allgemeine Fragen oder Interesse haben, von einer Pressestelle sind oder Interesse an unserem Bildungsmaterial haben, schreiben Sie uns einfach eine Nachricht oder rufen Sie uns an.


    Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Bayern e.V.

    Nordring 98a / 90409 Nürnberg

    Öffnungszeiten:
    Montag bis Donnerstag:
    9:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 16:00 Uhr
    Freitag: 9:00 – 12:00 Uhr

    Fachtag

    Fachtag „Lernen aus Akten“: Der Prozess der „Wiedergutmachung“ anhand der Entschädigungsakten des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Bayern.

    Am 15.11.2024 luden der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V. und der Lehrstuhl Didaktik der Geschichte der FAU Erlangen-Nürnberg zum gemeinsamen Fachtag in das Kollegienhaus der FAU ein. Teilgenommen haben u.a. Vertreterinnen und Vertreter der Staatlichen Archive Bayerns, des Bundesarchivs, des Memoriums Nürnberger Prozesse, des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, des Polizeipräsidiums München und der Gedenkstätte Flossenbürg. Besonders wertvoll war zudem die Teilnahme des Holocaust-Überlebenden und ehemaligen Vorsitzenden des bayerischen Landesverbands Deutscher Sinti und Roma, Egon Siebert. Moderiert wurde der Fachtag von Prof. Dr. Bühl-Gramer, Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte der FAU. Die beiden Hauptvorträge hielten Philipp Graebke und Joey Rauschenberger.

    Team

    Projektträger ist der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V.. Der Verband vertritt die Interessen der in Bayern lebenden deutschen Sinti und Roma. Die Umsetzung des Europäischen Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten gehört zu seinen wesentlichen Aufgaben.

    Kooperationspartner der Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg unter der Leitung des wissenschaftlichen Mitarbeiters Leonard Stöcklein.

    Kooperation

    Die Kooperationsvereinbarung für das bis 30.11.2025 laufende Projekt unterzeichneten Erich Schneeberger, Vorsitzender des Landesverbands, und Frau Prof. Dr. Bühl-Gramer, Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte.

    Team

    v.l.n.r.: Jannes Pollack (stud. Hilfskraft), Markus Metz (wiss. Mitarbeiter des Verbandes), Julia Jacumet (stud. Hilfskraft), Hannah Frohmader (stud. Hilfskraft), Frau Prof. Dr. Bühl-Gramer (Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte), Erich Schneeberger (erster Vorsitzender des Verbandes), Thomas Höhne (wiss. Mitarbeiter des Verbandes), Leonard Stöcklein (wiss. Mitarbeiter des Lehrstuhls), nicht im Bild: Doris Staudt (Mitarbeiterin des Verbands – Projektkoordination), Lea Schmid (stud. Hilfskraft)

    Förderung

    Bereits zum 01.10.2023 startete das Projekt „Lernen aus Akten“ in der Bildungsagenda NS-Unrecht, gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF). Es hat eine Laufzeit bis zum 30.11.2025.

    Bildungsagenda NS-Unrecht

    Am 10. und 11. September organisierte der Zuwendungsgeber der„Bildungsagenda NS-Unrecht“, die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), ein „Vernetzungs- und Inputtreffen“ und hatte dazu die Träger der im Rahmen der Bildungsagenda geförderten Projekte eingeladen. Dabei wurde das Projekt LaA besonders hervorgehoben und im Rahmen eines Podiumsgesprächs zum Abschluss des ersten Tages vorgestellt. In diesem Kontext entstand das Interview mit den wissenschaftlichen Projektmitarbeitern Markus Metz (Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern) und Leonard Stöcklein (Institut für Didaktik der Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg).