Am 14. November präsentierten die Verantwortlichen des Projekts „Lernen aus Akten“ ihre Ergebnisse bei der Abschlussveranstaltung in der Gedenkstätte Dachau. In den vergangenen zwei Jahren hat der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern e.V. (VDSR) gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die Entschädigungsakten des VDSR digitalisiert und ausgewählte Akten für die außerschulische Bildung aufbereitet. Besonders wichtig war dabei die Einbeziehung der unterschiedlichen Perspektiven: Neben der Arbeit der Selbstorganisation im Interesse der Überlebenden wurde unter anderem die Sicht der Entschädigungsbehörden und der staatlichen Archive einbezogen.
Die Abschlussveranstaltung in Dachau bot Gelegenheit, sich über den Prozess der Wiedergutmachung auszutauschen, Bilanz zu ziehen und Perspektiven für die Bildungsarbeit zu erörtern. Beteiligt waren Mitarbeitende des Landesentschädigungsamtes und der bayerischen Staatsarchive sowie des Bundesarchivs ebenso wie Vertreter*innen des Bayerischen LKA und des Polizeipräsidiums München, des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus sowie der Gedenkstätten Dachau und Buchenwald.


Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) im Rahmen der „Bildungsagenda NS-Unrecht“. Im Mittelpunkt standen über 660 Entschädigungsakten des bayerischen Landesverbandes, der seit den 1990er Jahren Antragstellende insbesondere in Wiedergutmachungsverfahren juristisch unterstützt und vertritt. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Auswertung können im Sammelband „Entschädigung von NS-Unrecht an deutschen Sinti und Roma in Bayern. Historische Forschung, Entschädigungsarbeit und Erfahrungen“ nachgelesen werden. Der Sammelband ist hier abrufbar:
Aus den digitalisierten und erschlossenen Akten wurden einige Fälle als Bildungsmaterialien für den Einsatz in Gedenkstätten, Universitäten und Behörden aufgearbeitet. Sie bilden sowohl die Geschichte der Entschädigung und Perspektive der Antragsteller*innen ab als auch die Verwaltungspraxis der Entschädigungsbehörden. Abrufbar sind die Materialien hier:

