Der Podcast „The German Wiedergutmachung“ widmet sich der Frage, ob und wie NS-Verfolgte für das erlittene Leid entschädigt wurden. Anhand von Interviews mit Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen sollen die Hintergründe und die vielfältigen Facetten der Wiedergutmachung deutlich und die Schicksale der Betroffenen erfahrbar werden. Konzipiert und in Auftrag gegeben wird der Podcast durch das Bundesarchiv in Koblenz.
Die dritte Folge widmet sich dem „Kampf um Anerkennung“, der insbesondere durch die Sinti*- und Roma*-Bürgerrechtsbewegung seit Mitte der 1970er Jahre geführt wurde. Zu Wort kommen Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti* und Roma*, Bettina Limperg, Präsidentin des Bundesgerichtshofs, und Markus Metz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des bayerischen Landesverbands Deutscher Sinti* und Roma*. Sie erörtern die oftmals skandalösen Maßnahmen, mit denen deutsche Behörden und Gerichte auf den Kampf um Entschädigungen durch die Minderheit reagierten.
Markus Metz arbeitet derzeit am Projekt „Lernen aus Akten“, das die staatliche Entschädigungspraxis in Bezug auf die Verfolgung der Sinti* und Roma* im Nationalsozialismus untersucht. Im Zentrum stehen die Akten über Entschädigungsverfahren im Bestand des Verbands Deutscher Sinti* und Roma*, Landesverband Bayern. Sie werden einzig für die anonymisierte Erforschung und wissenschaftliche Auswertung digitalisiert; die so gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Erstellung von außerschulischen Bildungsmaterialien. Kooperationspartner des Landesverbands bei „Lernen aus Akten“ ist der Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) und das Bundesministerium der Finanzen.